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Wir näherten uns noch weiter dem Streunerlager, bis wir die Katzen schon in der Ferne hören konnten. Ich gab Lichtgeist ein Zeichen mit dem Schwanz und ging dann zu einem dicken Baumstamm. Mit einem großen Sprung klammerte ich mich möglichst weit oben an dem Baumstamm fest. Ich stach meine Krallen in das Holz um einen noch besseren Halt zu haben. Dann kletterte ich langsam weiter nach oben, bis ich auf einem Ast anlangte. Als ich einigermaßen sicher auf diesem saß blickte ich ich nach Lichtgeist um. Hoffentlich würde sie jetzt beweise, dass in ihr mehr als eine Heilerin steckte.

Unsicher sah ich den Baum hoch. Das hier ging über meinen Mut hinaus. Ich war vollkommen außerhalb meiner Komfortzone und eigentlich sollte ich schrecklich ängstlich sein. Aber wenn mein Mut hierfür nicht mehr reichte, dann würde ich eben über ihn hinausgehen. Ich würde weiter gehen, als ich es mir überhaupt in meinen mutigen Momenten vorstellen konnte.
Also nahm ich Anlauf und sprang genauso wie Moorblüte den Baum hoch. Da sie schon alt war hatte das Klettern bei ihr auch nicht perfekt ausgesehen und ich kam ähnlich galant wie sie nach oben. Vorsichtig krallte ich mich an einem Ast neben ihrem fest. "Und nun?", hauchte ich.

"Wir betrachten das Lager von oben und versuchen Bachflüstern zu entdecken, bevor wir da einfach reinstürmen", zischte ich und sprang dann von dem Ast unseres Baumes auf den ausufernden Ast eines anderen Baumes. Dieser bebte eine Weile, aber ich konnte mich festhalten und langsam zum Baumstamm klettern. Dieses Durchgeschütteltwerden tat meinen alten Knochen ganz und gar nicht gut!

Ich folgte ihr über mehrere Bäume hinweg, bis wir das Lager ganz gut erkennen konnten. Dabei ließ meine Angst herunterzufallen immer weiter nach und gewöhnte mich daran, hier oben zu klettern. Mein Blick ging neugierig über das Lager hinweg und ich versuchte irgendwelche Katzen zu erkennen. "Meinst du Löwennacht und Hoffnung sind hier?", fragte ich leise.

Zögernd betrachtete ich das Streunerlager und entdeckte Mars, der vor einem Bau Wache stand. "Ich kann die beiden nirgendwo sehen", murmelte ich. "Aber das ist vermutlich auch gut so, wir sollten ihnen nicht begegnen und ihre Moral austesten." Nachdenklich erinnerte ich mich an Löwennacht. Hätte ich nicht für ihn entschieden, dann wäre er nicht mit Hoffnung gegangen. Aber nur ich wusste mittlerweile, wer Hoffnung wirklich war, und sie musste gerettet werden!